Es war wahrscheinlich eher mein als Henris Zustand, der den Besuch beim Kinderarzt unaufschiebbar machte. Henri hat eine Entzündung der Mundschleimhaut und bekommt nun mehrmals täglich ein Mundspray von Wala. Das sanfte Einmmassieren lässt er gerne geschehen ... Henri ist nicht der einzige in der Familie, der Medikamenten und Therapien - solange es sich nicht um Spritzen und Infusionen handelt - gegenüber außerordentlich aufgeschlossen ist ;-) Was seine akute Furcht vor dem Notarztwagen und seine Bitte, dass wir ihn direkt abholen ("Ich mag nicht Notarztwagen.") betrifft, kann ich mein ungutes Gefühl ein Stück weit relativieren. Montags geht Henri direkt nach der Schule in den Schulchor seiner kleinen Schwester. Ich hole ihn sehr pünktlich an der Montessorischule ab und fahre dann mit ihm an die Waldorfschule. Dort gab es vorletzte Woche einen Notfall, der Henri ziemlich mitgenommen hat - auch wenn er außer dem Notarztwagen nichts gesehen hat. Henris Bitte, dass wir ihn direkt abholen, hat sich nicht auf seine eigene Schule bezogen sondern auf die Waldorfschule. Weil er unmittelbar nach dem Chor den Notarzt gesehen hat, wollte er mit einem frühzeitigen Abholen ein zweites Zusammentreffen vermeiden. Dirk hat mir die Richtigkeit dieser Version versichert, nachdem er die Sache nochmals mit Henri erörtert hatte. Henri wollte mit dem frühen Abholen also nicht "seinem eigenen Notarztwagen zuvorkommen".
Kaum aus der Klinik entlassen, hat uns der Opa heute bei uns zu Hause von seiner Genesung überzeugen können. Und während ich nach Worten für meine Erleichterung suchte, machte sich Henri zur Begrüßung an Opas Hemdsärmel zu schaffen ... er suchte die Infusion.
Komm doch zurück,lieber Alltag!
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