Seit wir in Spanien sind, hat Henri diesen Tag herbeigesehnt... 12 Tage lang reichte ihm das Wasser im Pool nur bis zur Hüfte. "Duschen ist okay, Spritzer auch, aber die OP-Naht darf nicht einweichen." Dr. S. Regel - am ersten Urlaubstag auf Nachfrage nochmals telefonisch erläutert - war anfangs fast unerträglich für Henri... Aber eben nur fast... Der Meister im Hinnehmen dessen, "was nun einmal nicht zu ändern ist" gewöhnte sich auch an diese Einschränkung und die große Enttäuschung wich bald einer Vorfreude auf den Tag, an dem er endlich richtig ins Wasser darf. Während die anderen im Pool schwammen, stand er bis zur Hüfte im Wasser und spielte mit seinem LKW. Als sie vom Rand sprangen, stand er daneben und lachte vor Begeisterung. Jeden Tag fragte er mich "Tiefe? Wann?" Und gestern war es dann soweit - ich weiß nicht, wer sich mehr gefreut hat... So in Tag! Erst ins Tiefe und dann Springen, Springen, Springen... wenn auch mit Zeitlimit... kein Risiko... zumindest keines, das ich bewusst eingehe.
Am Meer dagegen zieht es ihn nicht in die Tiefe - wie schon in den letzten Jahren ist der Bauchnabel die äußerste Grenze - mehr muss nicht sein. Am liebsten würde er stundenlang an der Wasserkante stehen und den Wellen zuschauen - "stundenlang" ist nicht übertrieben ... am Strand stehen ist für Henri ähnlich wie das "Fahnenschwenken" auf Nachbars Wiese.
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